vineri, 11 ianuarie 2013

Dolmetschmarathon direkt nach den Ferien

Unvergessliche Arbeitsstunden mit Erfolgserlebnis erlebt man nicht alle Tage, sie gehören leider nicht zum Alltag eines Dolmetschers im jungen Alter. Ich und meine KollegInnen wurden zu einer Konferenz mit dem Großthema "EU" eingeladen. Der 6 stündige Präsentationsfluss fand am ZTW statt, dem Ort, wo wir uns tagtäglich im Zuge unserer Dolmetschübungen mit dem sogenannten Traumberuf beschäftigen. Schließlich konnten wir auch hautnah erleben, wie man den ganzen Tag vorbereitet sein muss, in jeder Sekunde einsatzbereit zu sein, und mit voller Energie zu dolmetschen.

Das war der Fall am Mittwoch. Kurz nach den Ferien bin ich wieder ins kalte Wasser gesprungen. Eine halbe Stunde vorm Beginn der ersten Rede waren wir, Studierende mit der Sprachkombination Deutsch-Rumänisch, im Hörsall für den großen Einsatz bereit. Pünktlich um 10 Uhr ging es los, nach einer kurzen Einführung hat eine Dolmetscherin, die bei der EU seit 35 Jahren arbeitet und jetzt speziell für die Veranstaltung aus Brüssel angereist ist, eine wunderschöne Präsentation über die Erfolgsgeschichte der EU "von Kohle und Stahl zum Friedensnobelpreis" gehalten. Natürlich, ihren Vortrag habe ich, zusammen mit meiner zärtlichen Kollegin, Cinzia, gedolmtescht. Schön war es! Fachtermini gab es auch, aber nicht übertrieben viele. Für den Anfang waren wir recht zufrieden.

Es kamen noch andere höchstinteressante Vorträge, in jeder Rede ging es um die Relation der nächsten Länder zur EU: Spanien, Großbritannien, Frankreich, die Länder des ehemaligen Jugoslawien usw. Was das Interessante daran war, ist, dass man viele Reden hat relais-dolmetschen müssen. Das ist leicht gefährlich, weil durch die Übernahme der Dolmetschung einer anderen Kabine einige Infos verloren gehen (können). Die Herausforderung bestand darin, die Botschaft, den Sinn der Sache immer zu erfassen, unabhängig davon, ob die Relais-Kabine klar und zuverlässig ist, oder eben nicht. Das ging aber ganz in Ordnung! Das sage ich zumindest, denn die Rolle des Relais habe ich selbst auch gehabt. Kürzlich nach der Mittagspause hat man eine Videoaufnahme abspielen lassen: es handelte sich um die Rede des Leonard Orban, eines rumänischen Politikers, der sich als EU-Kommissar für die Mehrsprachigkeit engagiert hat. Die sprachlich sehr gepflegte und mit vielen anspruchsvollen Sätzen geschmückte Rede Orbans habe ich vom Rumänischen ins Deutsche gedolmetscht. Super, die Anderen haben mein Gesagtes übernommen, und in eine andere Sprache gedolmetscht. Tolles Gefühl!

Ins Gesamt war ich bei vier verschiedenen Vorträgen im Einsatz. Vier Reden, vier Themen, vier verschiedene Arbeitssituationen! Das ist aber das Schöne an diesem Beruf! Man genießt jeden Moment!

Hauptsache: am Ende des Tages haben wir viel Lob bekommen, wir waren erschöpft, aber sehr, sehr glücklich! :)

Niciun comentariu: