Der Herbstbeginn hat mir tolle Erlebnisse gebracht. Es war Anfang Oktober als ich den lebenden Vulkan im Bukarester Stadion erlebt habe. Es bebte, das Stadion war überfüllt von fanatischen Zuschauern, die nichts anderes sehen wollten, als eine siegessichere rumänische Nationalelf, die die Ungarn zersplittert. So ist es gewesen, die höchstambitionierten Gastgeber ließen den ungarischen Torwart dreimal hinter sich greifen. Es ging 3-0 aus, die Stimmung war wie in der Hölle, heiß und brutal. Es ist ein echter Wahnsinn, was 45.000 extratreue Fans alles liefern können. Ich muss zugeben, alleine war ich auch nicht da. Ursprünglich hätte ich mit einem Freund gehen sollen, aber mein Vater kam in der früh zu mir und sagte, dass er mich begleiten will. So waren wir 3 Männer, die sich der Herausforderung stellten. Ein echter Hammer, so kann man den Abend am besten beschreiben.
Ein paar Wochen später hat sich für mich ein anderes Stadion das Tor geöffnet. Es war nichts geringeres als das imposante Camp Nou in Barcelona, wo die berühmte Heimmannschaft keine Gnade kennt. Beim 4-1 gegen Sociedad war ich mit einem anderen netten Freund von mir zusammen, der übrigens kein Fußball-Fan war. Er wollte einfach sehen, wie 65.000 Menschen für diese Sportart auf so eine unglaubliche Art und Weise schwärmen können. Ich muss ja zugeben, der Typ war nach 20 Minuten der größte Barca-Fan, den ich je gesehen habe. Offensichtlich, es kann auch nicht anders sein, wenn Messi, Neymar und co. den Ball so verzaubern, wie sie das tatsächlich auch können. Vom Publikum habe ich mehr erwartet, aber so ging es auch in Ordnung. Es gab kaum Gesang außer der Hymne, die Menschen waren eher still, sendeten das Ermutigungszeichen eher in Form von Applaus. Barca kann aber trotzdem nie langweilig sein...
Schließlich kam ich zurück in die Stadt, die mich seit 5 Jahren jeden Oktober so herzlich empfängt. Wien ist auch heuer wahnsinnig elegant, charmant und einzigartig. Ich freute mich aufs Wiedersehen, habe schnell aufs Eventkalender geschaut. Klasse! In der ersten Sekunde wurde ich auf das Spiel der Austria gegen Atletico im Champions League aufmerksam. Ich muss das sehen, sagte ich mir. Natürlich fand ich wieder einen Fußballliebhaber, der keine Grenzen kennt, wenn es sich um die Veilchen (Austria Wien) handelt. Zu meiner Anwesenheit im Stadion gehörte auch eine Portion Glück dazu. Meine engen Freunde, die zum Capitals-Alba Volan Hockey-Spiel gehen wollten, haben sich eine andere Beschäftigung gefunden, so habe ich die Qual der Wahl gehabt. Entweder gehe ich in die Schulz-Halle (Hockey), oder wähle ich das Happel-Stadion. Allzu viel musste ich ja auch nicht denken, schnell habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich den Fußball-Abend nicht verpassen will. So rief ich meinen netten polnischen Freund an, der sich auf meine Wahl gefreut hatte. So gingen wir zusammen ins Stadion, wo sich insgesamt 45.000 Fans befanden. Die waschechten Fans der Austria haben für eine tolle Choreographie gesorgt, obwohl der Auftritt der Spieler alles andere als überzeugend war. Wie die Kaninchen im Wald haben sich die Austrianer auf dem Feld verhalten, die Sensation blieb aus, 0-3. Atletico gewinnt die Partie und der erste Platz in der Gruppe bleibt ungefährdet.
So, liebe Leserinnen und Leser, das sind meine fußballbezogenen Erinnerungen vom Herbstbeginn.